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Ihr Original Engelbert Schmid Horn kann Sie bei richtiger Behandlung ein Leben lang begleiten, ja sogar ohne weiteres eine Lebensdauer von 100 oder mehr Jahren erreichen. Die wichtigste Faustregel heißt: Soviel wie nötig pflegen, aber vor allem nur von einem Instrumentenbauer überholen lassen, der weiß, was wichtig ist, und der auch das dazu nötige Werkzeug besitzt.

Grundsätzlich biete ich Ihnen ein kostenloses Nachjustieren der Ventile nach 3 bis 4 Monaten an. Für die weitere Pflege beachten Sie bitte:

  1. Die Ventillager alle vier Wochen von außen ölen! Mitteldünnes Öl, jeweils 1/2 Tropfen auf die Ventillagerungen oben und unten, auf die Scharniere und Drückerachsen. Geben Sie acht, dass kein Öl auf die Anschlagssilikons gelangt, damit sie nicht aufquellen oder sogar herausspringen. Wenn Sie die Ventillagerungen eventuell zu wenig ölen, gelangt Wasser und damit Kalk in die Lagerungen,-ein sehr schlechtes Gleitmittel-,die Ventile müssen hängen bleiben. Dies ist der Grund für ca. 90 % der Laufprobleme. Sie müssen in diesem Fall den Kalk entfernen lassen, nur durch Drehen des Ventils und Reinigen mit einem Tuch, nicht mit Säure. Wenn Sie die Ventillagerungen zuviel ölen, kriecht das Öl nach innen und macht die Maschine zähläufig. In diesem Fall haben Sie zwei Möglichkeiten: 
    1. Entweder das Ventil ausbauen, Kolben und Büchse mit einem Tuch reinigen, oder durch die Züge ins Ventil dünnes Öl tropfen lassen, ohne Zugfett mit einzuschwemmen. Sie müssen dies dann immer wiederholen. Das ist die einfachere Methode, weil Sie kein Gefühl für Dosierung entwickeln müssen. 
    2. Für Bläser mit alkalischem Speichel ist es von Vorteil, auch innen zu ölen, weil sich dann der Kalk nicht ansetzen kann.
  2. Das Mundrohr ca. alle 6 Monate mit einer Bürste reinigen ! Der Rest des Instruments muß normalerweise nicht gereinigt werden. 
    • Die Züge nachfetten, bevor das alte Fett vertrocknet ! Passen Sie auf, daß kein Fett in den inneren Mensurverlauf gelangt und schieben Sie die Züge beim Fetten mehrmals ganz rein, um die Kalkablagerung wegzuschieben.
  3. Die Schnüre vorsichtshalber jährlich einmal erneuern, ob nötig oder nicht. 
  4. Wenn die Mechanik zu laut wird und Sie dies durch Ölen nicht beheben können, bitte baldmöglichst zum Instrumentenbauer gehen ! Das Wichtigste bei jeder Reparatur ist, daß die Ventillagerungen der Antriebsseite auf der ganzen Zapfenlänge eingezogen werden. Dazu braucht der Instrumentenbauer einen Einziehapparat. Die üblichen Einziehhülsen genügen nicht, da sie nicht auf der ganzen Länge einziehen. Eventuelles Höhenspiel muß durch Nachsetzen des Lagerdeckels Schraubdeckelseite beseitigt werden. Zu starker Kalkbelag wird durch Drehen des Ventilkolbens ohne Lagerdeckel Schraubdeckelseite mit Öl zermahlen und mit einem Tuch entfernt. Die verbleibende Kalkschicht und die dunkle Oxidschicht sollen bleiben. Das Reinigen der Ventilkolben in einem Säurebad ist falsch. Nie müssen die Dichtungsflächen eingeschliffen werden und sie dürfen auch keinesfalls abpoliert werden. 
    • Mißhandelte Ventilkolben können jedoch bei Original E.S. Hörnern durch neue ersetzt werden.
  5. Trotz sorgfältigster Entfettung und Trocknung vor dem Lackieren können sich in Einzelfällen schwarze Flecken unter dem Lack entwickeln, z. B. im Becherrand. Der Grund dafür ist, dass Reste von Flüssigkeiten als Gas entweichen wollen, vom Lack eingeschlossen sind und sich zwischen Metall und Lack immer größer ausbreiten. Wenn Sie so einen Fleck schon im Entstehen mit einer Nadel aufstechen, wächst er nicht mehr. Aufgrund der vielen Unwägbarkeiten und der Tatsache, dass wir die Lackierung nicht selber durchführen, können wir auf die Lackierung keine Garantie geben.

          Lassen Sie bitte Punkt 4 den Instrumentenbauer Ihres Vertrauens lesen.

Ihr
Engelbert Schmid

 

Empfohlene Zugstellungen für die B- und F-Seiten, erhöhbar auf H/Fis und vertiefbar auf A/E

B/F: Hauptstimmzug nach Bedarf ausziehen (z.B. 10 mm).

F-Zug bis l. Markierung + Bedarf (z.B. 5 mm über l. Markierung).

1.B-Zug 10 mm
2. B-Zug 5 mm
3. B-Zug 10 mm
1. F-Zug 14 mm
2. F-Zug nicht ausziehen
3. F-Zug nicht ausziehen


H / Fis: Hauptstimmung ohne Zwischenstück nach Bedarf (z.B. 10 mm).

Fis-Zug nach Bedarf (z.B. 5 mm). Alle Ventilzüge ganz reinschieben.

A/E: Zwischenstück und Hauptstimmzug je bis zu den Markierungen + einmal Bedarf (z.B. 10 mm).

E-Zug bis zur 2. Markierung + Bedarf (z.B. 5mm).

1. B-Zug 20 mm
2. B-Zug 10 mm
3. B-Zug 25 mm
1. F-Zug 28 mm
2. F-Zug 7 mm
3. F-Zug 21 mm